about me

riwollis...

... strickt seit  gefühlt schon immer. Zuerst als Grundschüler, dann in der Handarbeits AG, später für einen Laden, den es leider nicht mehr gibt und dann in Etappen. Das heißt es gab immer wieder Unterbrechungen, Zeiten in denen nicht oder nur wenig gestrickt wurde.

Grundschüler wurden zum Stricken angehalten

Ich gehöre nun mal zu den Schnellstrickern. Schon in der Grundschule habe ich für ein paar Jungs die Püppchen fertig gestrickt, die im Handarbeitsunterricht gefertigt werden sollten. OK. Zusammengenäht hat sie dann meine Mutter aber gestrickt habe ich sie.

Später in der Handarbeits-AG in der Schule musste dann so ein elender Pullover aus 4 geraden Teilen mit U-boot Ausschnitt gestrickt werden. Der wurde dann zwar fertig gestellt, aber natürlich nie getragen. An der Stelle habe ich mich etwas vom Stricken abgewandt und erst mal aus alten Bettlaken und Vorhängen meiner Patentante Klamotten genäht. Die waren dann zwar auch nicht besonders toll, aufgrund der Materialwahl, aber immerhin habe ich sie angezogen.

Stricken bei jeder Gelegenheit

In den 80er Jahren während des Strickbooms habe ich dann, wie so viele, bei jeder Gelegenheit gestrickt. In der Schule, in der Straßenbahn im Cafe vor dem Fernseher selbst beim Lesen konnte ich stricken. Als Teenager habe ich für mein Kinderzimmer sogar Vorhänge gestrickt. Auch mit Unterstützung meiner Mutter.

Schon zu dieser Zeit war Stricken kein besonders preiswertes Hobby. Wenn dann das ganze Taschengeld für Wolle draufgeht, müssen Alternativen gefunden werden. Meine Mutter als sparsame Frau hat zwar schon manchmal ein Teil gesponsort, hat aber natürlich nicht immer eingesehen, dass man als Mädchen mehr als ein oder zwei Pullover oder Jacken braucht. So musste dann alles was unter modisch und zusätzlich fiel, selbst finanziert werden. Ich erinnere mich an mindestens 4 Strickröcke, 2 Kleider und ungezählte Pullover.

Als Minderjährige war es schon zu dieser Zeit nicht einfach Nebenjobs als Schüler zu finden. Zeitungen austragen war nicht so mein Ding und alle anderen Jobs waren ausgeschlossen weil ich noch nicht mal 16 war. Durch Zufall habe ich dann einen Wolleladen gefunden, der für Kunden auch Pullover anfertigte. Da zählte dann zum Glück nur das Ergebnis. Da hat mich glaube ich nie jemand nach meinem Alter gefragt. Es gab dann für jeden Pulli mit dicken Nadeln 50 DM und für Jacken oder Pullis mit dünneren Nadeln 100 DM. Ich bin dann immer mit der Straßenbahn in den Laden gefahren und habe das Wollpaket abgeholt und nach Fertigstellung wieder hingebracht.Im Nachhinein betrachtet war das schon eine ganz schöne Ausbeutung. Die haben mir noch nicht mal das Fahrgeld bezahlt und Rabatt beim Einkauf von Wolle habe ich auch nicht bekommen.

In einem Jahr, es muss 1983 gewesen sein, habe ich sogar mal dokumentiert, was ich in einem Jahr so alles gestrickt habe. Ich bin dann auf xx Auftragsarbeiten und yy Teile für mich und zz Teile für Andere gekommen. Das Stricken hat sich bei mir dann bis zum Studium gehalten. Irgendwann ist die Strickerei dann langsam eingeschlafen. Es ist auch zu peinlich im Businesskostüm mit dem Strickzeug im Flugzeug zu sitzen. Vor allem, wenn man nur männliche Kollegen hat. Mir ständig die blöden Bemerkungen anzuhören hatte ich einfach keine Lust mehr. Und Abends nach der Arbeit hatte ich keinen Kopf mehr noch ein Strickmuster auszurechnen.

Stricken für die nächste Generation

Erst als meine Tochter unterwegs war habe ich wieder zu den Stricknadeln gegriffen. Ich konnte mich dunkel daran erinnern, dass ich mal für die Töchter meiner Cousine Pullover und auch Babyschuhe gestrickt hatte. Wie das ging, wusste ich aber nicht mehr. Ich habe dann einfach ein Heft mit Anleitungen für Babysachen gekauft und angefangen.

Schon bevor sie auf der Welt war hatte sie mindestens fünf gestrickte Strampelgarnituren. Da sie bei der Geburt aber sehr klein war konnte sie viele der Anzüge noch sehr lange tragen.